Unser Leitbild, unsere Pfarrei und unsere Kirche
Leitbild der Gemeinde St. Laurentius in Kleinostheim
- aus dem Jahr 2003 -
Seit etwa 1300 Jahren leben Christen in Kleinostheim und versuchen ihr Miteinander aus dem Geist der Frohen Botschaft zu gestalten. Am Beginn des 21. Jahrhunderts wollen wir uns den Aufgaben für die Zukunft mit einem Leitbild für unsere Gemeinde stellen. Für die Verwirklichung dieser Zukunftsvorstellung orientieren wir uns an Leitsätzen, die aus dem gemeinsamen Nachdenken vieler Christen entstanden sind. Schließlich soll dieses Leitbild neue Impulse geben für unser persönliches Christsein, unser Miteinander als Gemeinde und für unser Bemühen, einen guten Dienst am Leben der Menschen in Kleinostheim und darüber hinaus zu leisten.
Wovon wir uns leiten lassen - Miteinander dem Leben auf der Spur
Als Christen haben wir die Verheißung Jesu, daß ER gekommen ist, damit wir das Leben haben und es in Fülle haben (Joh 10,10).
Herzstück dieser Botschaft ist das Gebot der Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe. Am Gleichnis des barmherzigen Samariters (Lk 10,25-37) erkennen wir unsere Verantwortung, einander zum Nächsten zu werden. In diesem Sinne möchten wir uns als Gemeinde von St. Laurentius einsetzen für ein menschenwürdiges, gerechtes, tolerantes und daher friedliches Miteinander.
Was uns ein besonderes Anliegen ist
Bei der Gestaltung unseres Gemeindelebens möchten wir uns in den nächsten Jahren besonders an den folgenden Leitsätzen orientieren:
1. Wir wollen eine lebensfördernde Gemeinschaft sein.
Deshalb werden wir uns um ein Miteinander aller Generationen und sozialen Gruppierungen einsetzen. In gegenseitiger Achtung und Akzeptanz wollen wir offen und ehrlich miteinander umgehen, und konstruktiv Kritik üben. In diesem Miteinander wurzelt die Bereitschaft, einander wahrzunehmen und füreinander einzustehen. So können bei uns ganz unterschiedliche Menschen zusammen kommen.
2. Wir wollen miteinander den Reichtum des Glaubens für das Leben erfahrbar machen.
Wir pflegen eine Kultur, in der wir unseren Glauben miteinander teilen und so feiern, daß der Geist Gottes unter uns Raum gewinnen kann. So kann der Glaube als Kraftquelle erfahrbar werden und unsere eigene „Begeisterung“ ansteckend wirken.
3. Wir sorgen uns um eine Kultur, die Gott im Alltag Raum gibt
Unser Leben wird stark durch die in Beruf, Freizeit und Familie vorherrschenden Verhaltens- und Denkweisen bestimmt. Darin scheint Gott mit seiner Botschaft vom Leben in Fülle und seiner befreienden Kraft kaum Platz zu haben. Deshalb möchten wir einander darin bestärken, den Alltag unter den heutigen Lebensbedingungen so einzurichten, daß Glaubenserfahrungen möglich und als bereichernd erlebt werden.
4. Wir wollen als Gemeinde ein Ort sein, an dem sich Menschen mit den verschiedensten Begabungen einbringen können.
In unserer Gemeinde wirken bereits viele Menschen auf ihre je eigene Weise mit und entdecken dabei die ihnen geschenkten Begabungen. Das tut ihnen selbst sowie anderen gut, und gibt ihnen einen Platz in der Gemeinschaft. Solche Mitverantwortung baut Gemeinde auf (Eph 4,11–16) und hilft, das Reich Gottes unter den Menschen zu verwirklichen. Daher möchten wir diese Chance möglichst vielen geben. Gerade junge Menschen sollen sich hier verwirklichen und als Bereicherung erfahren können.
5. Wir wollen im Geiste Jesu Nächstenliebe praktizieren (Lk 10,25-37).
Deshalb haben wir Interesse am Mitmenschen, nehmen Not in unserer Umgebung und in der Welt wahr und suchen mit den Betroffenen nach Wegen. „Christus hat keine anderen Hände als unsere Hände, um seine Hilfe heute weiterzugeben.“ Die praktizierte Nächstenliebe, in der man Geben und Nehmen erfährt, kann andere für ein soziales Engagement gewinnen. In diesem Bemühen, Hilfebedürftigen Unterstützung zu geben, sind wir bereit, entsprechende sozial-caritative Einrichtungen zu schaffen und zu unterhalten.
Zur Nächstenliebe gehört für uns auch, mit der Schwäche und Schuld von Menschen so umzugehen, daß für sie ein neuer Anfang möglich wird, wie wir es selbst immer wieder durch Gott erfahren.
6. Wir wollen „über unseren eigenen Kirchturm hinausblicken“ und Weltverantwortung wahrnehmen.
Unsere Gemeinde hat sich bisher in Zusammenarbeit mit anderen in öffentlichen Aufgaben engagiert. Das ist uns weiterhin wichtig.
Darüberhinaus suchen wir die Begegnung und den Kontakt mit anderen Konfessionen, anderen Weltanschauungen und mit Christen in der EINEN Welt. Wir möchten mit Menschen guten Willens zusammenwirken und uns gemeinsam mit ihnen für Werte einsetzen, die ein menschenwürdiges Dasein für alle Menschen ermöglichen.
Unsere Pfarrei - Geschichte & Patron
Geschichte
Sehr ausführlich ist in dem folgenden Dokument (als PDF-Datei) die Entstehung Kleinostheims beschrieben: Von der ersten Ansiedlung von Alemannen im ca. 3. Jhd. n. Chr., die Übernahme ihrer Siedlungsgebiete durch die Franken, bis zur ersten schriftlichen (im 9. Jhd.) und der dann ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 975. Fortgesetzt wird diese Beschreibung mit der parallel ab dem sechsten oder siebten Jahrhundert einsetzenden Christianisierung, unserer Pfarrgeschichte älteren und jüngeren Datums, einschließlich der ab 1300 in unserer St. Laurentius-Gemeinde tätigen Pfarrer. Ein interessantes und lesenswertes Dokument!
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Patron: Der heilige Laurentius
Laurentius (Laurenz) war Erzdiakon der Kirche Roms und Verwalter des Kirchengutes. In den ersten Augusttagen des Jahres 258 ließ Kaiser Valerian Papst Sixtus II. festnehmen und enthaupten. Laurentius begleitete seinen Vorgesetzten unerschrocken auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte. Nachdem der Papst hingerichtet worden war, forderte der Kaiser von Laurentius die Herausgabe des Kirchenschatzes. Der Erzdiakon bat um drei Tage, um in dierer Zeit die 'Schätze der Kirche' zu holen. Er sammelte Arme, Kranke, Blinde und Bettler und führte sie vor den Kaiser hin und erklärte, diese Menschen seien die 'Schätze der Kirche'. Valerian geriet außer sich vor Wut und ließ den Diakon festnehmen. Laurentius wurde gefoltert und gequält. Doch Laurentius betete und pries laut Gott. Schließlich wurde er auf einen Rost gebunden, unter dem man ein Feuer angezündet hatte. Der Märtyrer starb an den schweren Verbrennungen am 10. August des Jahres 258.
Seinen Gedenktag feiern wir am 10. August.
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- Eine ausführliche Lebensbeschreibung des heiligen Laurentius finden Sie hier: Die Geschichte des heiligen Laurentius
- 'Die zweite Laurentiuskirche' - eine Seminararbeit einer Kleinostheimerin