logo Pfarrei Kleinostheim

Das Ankommen

Dankbar und reich beschenkt an Eindrücken und Erlebnissen kehrten wir am vergangenen Samstag von unserer letzten Etappe auf dem Camino in Nordspanien zurück. Der Weg führte von Rabanal auf die Passhöhe zum `Cruz de Ferro` und von dort nach Ponferrada mit seiner Templerburg. Über Villafranca erreichten wir den `Camino duro`, der uns den Cebreiro-Pass (auf 1300m) hinauf führte. In der vor-romanischen kleinen Ortskirche werden 50 Bibeln in verschiedenen Sprachen aufbewahrt, welche die Pilger verwenden können. Hier erreichten wir auch die galizische Grenze. In herrlich grüner Landschaft pilgerten wir weiter über Samos mit der alten Benediktinerabtei San Julian nach Sarria. Waldreiche Hügel und stille Täler führten uns nach Portomarin mit der alten Wehrkirche San Nicolas. Über Palas del Rei, Arzùa und die grossen Eukalyptuswälder bei O Pedrouzo erreichten wir nach 10 Tagen Pilgerschaft und 240 km über den Monte do Gozo, den `Berg der Freude` Santiago de Compostela. Tief bewegt betraten wir durch die Hl. Pforte die Kathedrale von Santiago und besuchten das Grab des Hl. Jakobus.

Über 2 Tage durften wir unser `Ankommen` vertiefen. Eine Busfahrt entlang der Rias brachte uns nach Finisterre - dem Ende der Welt. Dort schlossen wir mit einem alten Ritual unsere Pilgerschaft ab und können uns nun neu – gestärkt mit Hoffnung, Geduld und Dankbarkeit – unserem Alltag zuwenden. Am zweiten Tag in Santiago de Compostela führte uns lokaler Führer Francesco um und in die Kathedrale. Sein historisches Wissen und seine philosophischen Deutungen werden uns lange in Erinnerung bleiben. Zum Ende der anschliessend gemeinsam besuchten Pilgermesse wurde der grosse Botafumeiro durch die Kathedrale geschwungen, eine Tradition, die bis ins Mittelalter zurück geht.

Begleitet wurde unsere diesjährige Pilgerreise von Gertrud Herbers. Historisch fachkundig und Jakobusweg erfahren bereicherte sie unseren Weg mit ihrem Wissen. Dafür danken wir ihr sehr.

Wie in den Jahren zuvor schenkten wir Pilger uns untereinander täglich einen oft sehr persönlichen Impuls in diesem Jahr zu dem Leitgedanken `Ankommen`.

So war für uns die gesamte Pilgerreise ausgehend von Fulda 2004, durch den Süden Deutschlands, die Schweiz, Frankreich und Spanien all die Jahre nicht nur eine Wanderung durch die unterschiedlichsten Landschaften, sondern auch ein spiritueller Weg in einer sich gegenseitig tragenden Gemeinschaft, der uns letztendlich ankommen ließ am Ziel in Santiago, damit wir gestärkt und gefestigt unseren Lebensweg weitergehen können.

Martina Bahlke und Christiane Lambermont

 

­